Freitag, August 10, 2007

Zombies für alle

Ich gestehe: ich habe ein schwäche für Zombie-Filme - ein Genre, das jüngst eine Art Revival erfahren hat. Ob Klassiker, Remake, intelligente Weiterentwicklung, Persiflage oder modernes B-Movie, ich schaue sie mir alle gerne an. Deshalb war ich sehr erfreut, dass auch das Fantasy-Filmfest einen Beitrag zu diesem Genre leistet, und ich wurde nicht enttäuscht.
Fido spielt in einer bonbonbunten 50er-Jahre Welt, in der die Zombies mittels einer elektronischen Halskrause der Firma Zom-Com gezähmt wurden und als Hausdiener oder Arbeitssklaven dienen. Wer etwas auf sich hält, besitzt mindestens einen davon.
Der kleine Timmy fühlt sich von seinem Vater vernachlässigt und freundet sich deshalb mit dem neuen Haus-Zombie Fido an, an dem auch Timmys Mutter Gefallen findet, vermisst sie doch die eheliche Zuneigung ihres Gatten. Dieser wiederum fürchtet sich doch tatsächlich vor den harmlosen Hausgenossen und hat im vergangenen Zombie-Krieg auch lediglich ein einziges Exemplar davon getötet, nämlich seinen eigenen Vater.
Damit entspricht die Familie so gar nicht den bürgerlichen Konventionen der spießigen Kleinstadt, und der Film schafft es gekonnt, mit dieser abstrusen Normalität ironisch Kritik an unserer eigenen Gesellschaft und ihren negativen Begleiterscheinungen wie Komformität, Statusdenken und Rassimus zu üben. Ausgezeichnete Schauspieler, knallbunte Bilder und ein tolles Drehbuch mit vielen witzigen Einfällen (so hat der Hausherr z.B. die Zeitschrift Death als Bettlektüre) machen dem Film zu einem wahren Vergnügen - intelligent, lustig und nicht besonders blutig. Empfehlenswert, nicht nur für Genre-Fans!

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