Sonntag, März 16, 2008

Der Gott des Gemetzels

"Ich habe keinen Humor und will auch keinen haben!" entfährt es der Hausherrin Véronique im Laufe des Stückes - was sie jedoch hat ist ein Sohn, dem vom Sprössling der Reilles zwei Zähne ausgeschlagen wurden. Daher hat man sich im Haus Houillé getroffen, um die Angelegenheit wie zivilisierte Menschen zu besprechen.
Statt Humor hat Véro jedoch sehr genaue Ansichten über Gut und Böse, Opfer und Täter, Zivilisation und Barbarei. Diese treffen zunehmend auf Unverständnis beim zynischen Anwalt Alain sowie bei ihrem eigenen Ehemann Michel - und die nur scheinbar coole Annette findet das Alles buchstäblich zum Kotzen....
Man kann Karin Beier eventuell vorwerfen, die komischen Elemente dieser Tragikomödie überzubetonen und das Stück etwas zu boulevardesk inszeniert zu haben. Trotzdem (oder deswegen?) feiert sie damit erneut riesige Erfolge an den Städtischen Bühnen. Publikum und Kritiker sind begeistert, und auch ich hatte einen vernüglichen Theaterabend mit Tiefgang, so dass ich den Besuch des Stückes nur wärmstens empfehlen kann!

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1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Ich habe das Stück am 24.03.08 in München gesehen. Leider ist es thematisch gar nicht so lustig, wie überall geschrieben wird. Über vieles wird hier schnell weggelacht. Das Publikum brüllt teilweise vor Vergnügen. Es ist stellenweise sehr viel Klamauk und recht schrill. Willkommen am Boulevard. Mir blieb das Lachen dagegen oft (spät...) im Halse stecken. Die gesellschaftliche Relevanz, die das Stück an sich bietet, wird zugunsten eines höheres Amusement des Publikums einfach beiseite gewischt. Die Kotz-Szene sagt da alles. Alles in allem bin ich vom Stück selbst recht enttäuscht, wenn auch die Darsteller wirklich brillant waren.

Dienstag, 25. März 2008 um 10:01:00 MEZ  

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