Montag, November 26, 2007

Kölner Querkopf

Dass ich nicht der Einzige bin, der an einem verregneten Novembersonntag auf die Idee kommt, ins Museum zu gehen, hätte ich mir eigentlich denken können. So war das Museum Ludwig dann auch äußerst gut besucht - besonders die Fotoausstellung von bzw. über Chargesheimer, den "Bohemien aus Köln".
Und das zu Recht! Vor allem seine Kölnbilder aus den fünfziger Jahren, die zum Einen die Kriegszerstörungen, zum Anderen aber die kölsche Lebensfreude und das Alltagsleben in den Veedeln dokumentieren, sind nicht nur künstlerisch gut, sondern für Kölner auch äußerst interessant - zeigen sie doch ein Köln, das es heute so nicht mehr gibt. Die architektonischen Sünden, die nicht zuletzt durch das Ideal einer autogerechten Stadt ab den sechziger Jahren in Köln entstanden, sind beeindruckend in seinem letzten Fotoband Köln 5 Uhr 30 von 1970 belegt.
Vor einem Jahr wurde der Platz vor dem Alten Wartesaal nach ihm benannt, der mit seiner Kombination aus Alt und Neu, Schön und Hässlich ideal das Wesen seiner Kölner Fotografien widerspiegelt.

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