Freitag, Dezember 08, 2006

"Nicht heute Schatz - ich habe Kopfweh!"


Früher dachte ich immer, Migräne hätten Leute, denen einfache Kopfschmerzen zu profan klingen, gelangweilte Damen, die so um Aufmerksamkeit heischen, oder Ehefrauen, die ihren ehelichen Pflichten nicht nachkommen wollen. Ausgerechnet seit meinem Geburtstag weiß ich, dass das ein Irrtum ist. Wenn man plötzlich eine Aura hat, wenn man schon morgens mit Kopfschmerzen aufwacht, die immer schlimmer werden, wenn man schließlich denkt, es platzt einem der Kopf, wenn einem dabei so schlecht wird, dass man sich am liebsten übergeben würde, wenn das ein paar Tage lang so geht und irgendwann am nächsten Morgen plötzlich vorbei ist – dann hat man Migräne. Und dann freut man sich plötzlich, dass man älter wird, denn jenseits der 45 nimmt das Leiden in der Regel ab.
Die Steinzeitmenschen bohrten den Betroffenen Löcher in die Köpfe, damit die bösen Geister entschwinden konnten. Immerhin mehr als die Hälfte von ihnen soll das überlebt haben, was eine dermaßene Erfolgsquote ist, dass die Methode bis ins 17. Jahrhundert angewandt wurde! Die alten Ägypter hielten mehr davon, sich kleine Krokodile auf den Kopf zu binden – und auch das könnte durchaus Linderung verschafft haben (wenn auch aus anderen Gründen als den gedachten).
Ich hingegen habe mir ein Hammerpräparat aus der Apotheke geholt und hoffe, dass ich es nie ausprobieren muss.

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