Dienstag, März 07, 2006

Et kütt wie et kütt?

Köln ist eine der wenigen deutschen Großstädte mit steigender Bevölkerungszahl und dicht besiedelter Innenstadt - das macht diese Stadt einerseits zwar lebendig, sorgt andererseits aber für sehr hohe Wohnungsmieten.
Die Stadt hat sich bislang auch sehr bemüht gezeigt, die Einwohnerzahl über die Millionengrenze zu hieven, z.B. durch eine recht fragwürdige Zweitwohnungssteuer, die v.a. Studenten dazu bringen sollte, ihren Erstwohnsitz hier anzumelden.
Wer jetzt aber meint, es würde auch alles dafür getan, günstigen Wohnraum zu schaffen, hat sich geirrt! Im Gegenteil, momentan setzt die Stadt sogar alles daran, günstigen, zentralen Wohnraum zu vernichten.

Das Barmer Viertel direkt hinter dem Deutzer Bahnhof bestand aus mehreren Mietshäusern, teilweise sehr schöne Altbauten, mit insgesamt 380 Wohungen zu relativ erschwinglichen Mieten. Die Stadt plante, genau hier, hinter der Messe, ein rechtsrheinisches Wirtschaftszentrum mit Bürohochhäusern zu errichten und hat daher das gesamte Viertel gekauft und die Bewohner umgesiedelt. Die UNESCO hat dem Hochhausbau Einhalt geboten, der Bebauungsplan ist damit obsolet.

Schön, würde man jetzt denken, kann man die Häuser ja stehen lassen und hat so plötzlich dringend benötigten Wohnraum für ca. 1000 Menschen.

Nicht so die Stadt Köln. Das Viertel soll trotzdem abgerissen werden. Warum? Keine Ahnung. Was mit dem Gelände dann passiert? Keine Ahnung. Wozu dann der Abriss? Keine Ahnung.
Der Bau der Messehallen hat ja schon gezeigt, dass die Entscheidungen der Kölner Stadtspitzen oftmals nicht nachvollziehbar sind, die damit verbundenen finanziellen Transaktionen noch viel weniger.

Immerhin gibt es noch ein paar Kölner, die solchen Wahnsinn nicht klaglos hinnehmen. Die Häuser im Barmer Viertel wurden von ihnen erst mal besetzt. Infos dazu gibt's hier.

Viel Erfolg!

Labels: