Donnerstag, Juni 14, 2007

Zodiac

Und wieder mal ein Film, der hochgelobt wurde, den ich aber eher langweilig fand. Mir war schon klar, dass es sich nicht um einen Thriller handelt, zumal ich auch schon wusste, dass der Serienmörder am Ende nicht gefasst wird. Dafür wird aber meines Erachtens die Jagd zu sehr in den Vordergrund gestellt, und es erfordert sehr viel Aufmerksamkeit, den ständig wechselnden Verdächtigen, Zeugen und Zeiten zu folgen. Und was erschwerend hinzu kommt wird im Schnitt recht gut beschrieben:
"Die eigentliche Handlung, die Ermittlungen, die ganze Sucherei treibt zwar den Film voran, spielt sich aber fast ausschließlich in den Dialogen ab, die wie meist im amerikanischen Polizeifilm immer knapp und beiläufig und vernuschelt rüberkommen. Wer wirklich alles ganz genau wissen will, sollte vielleicht Untertitel oder Synchronfassung in Erwägung ziehen..."
Wobei ich sogar die Synchronfassung gesehen habe und trotzdem nicht immer ganz mitkam.

Wie gesagt, ich wusste, dass es sich nicht um einen Thriller handelt, aber meine Erwartung, ein psychologisches Porträt der Besessenheit des Protagonisten (Jake Gyllenhaal), der zynischen Skrupellosigkeit eines Journalisten (Robert Downey Jr.) und der verzweifelten Desillusioniertheit des ermittelnden Polizisten (Mark Ruffalo) zu sehen, wurde ebenfalls enttäuscht. Dazu wurden einem die Charaktere einfach nicht nahe genug gebracht und die Ermittlungen zu sehr in den Vordergrund gestellt. Irgendwann verlor ich einfach die Lust und das Interesse, die Story weiter zu verfolgen - und das erste Mal seit langen Zeiten überkam mich der Impetus, das Kino vorzeitig zu verlassen. Was ich nur deshalb nicht tat, weil es meinem ehernen Grundsatz, jedem Film bis zum Ende eine Chance zu geben, widersprochen hätte. Aber das meine Begleiterin fast eingeschlafen wäre, konnte ich diesmal sogar nachvollziehen...

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